Seiten

Samstag, 5. Februar 2011

Zurück in Argentinien

Nach einem feinen Stück Kuchen und einem Erdbeerdrink in einem Wi Fi Café liessen wir Futulefú hinter uns und wechselten nach Argentinien, da dort alles ein bisschen günstiger ist.
Ein Grosseinkauf in der Anonyma (Einkaufszentrum) war angesagt. Kurz vor der Dämmerung fanden wir einen Schlafplatz in Trevelin unterhalb einer Brücke.
Ausser bei Regen, wenn der Wasserstand ansteigt, sind Brücken eine gute Alternative zu Tankstellen für ein Nachtlager, da man kaum gesehen wird.
Am Tag darauf besuchten wir den Nationalpark Los Alerces. Uralte Bäume, ein steiler Aufstieg zu einem Wasserfall und ein Platz auf einem gratis Camping warteten auf uns. Die Gegend war wunderschön.









Gesättigt von Seen und Flüssen, fuhren wir weiter nach El Bolson, wo wir geschlagene 5 Tage verbrachten ohne eine einzige Touristenattraktion anzuschauen oder Fotos zu schiessen. Mireille überraschte Jürgen in einem Café und er wies uns den Weg zur Familie von Klaus und Claudia. Diese zwei deutschen Weltenbummler haben sich nach einer abenteuerlichen, 16-jährigen Weltreise in Argentinien niedergelassen.
Nach den Asados (grillieren) diskutierten wir mit Jürgen über zukünftige Geschäfte, Wirtschaft und Politik.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Eine Nacht in Bariloche auf einem ziemlich teuren Camping, ein Besuch beim Elastico, damit unser Truck endlich ausbalanciert wurde und einen langersehnten Kurzhaarschnitt für Flow.
Bariloche zieht viele Touristen an, bietet ein breites Angebot an Abenteuersportarten und wurde von einer schweizer Kolonie gegründet.
Wir fuhren weiter Richtung Norden, bis uns die Dämmerung einholte und wir wiederum einen Schlafplatz unterhalb einer Brücke 10 km abseits der Hauptstrasse fanden.



Eingeschneit
Unser nächster Ausflug führte uns hoch hinauf zum Vulkan Copahue. Am ersten Zwischenstopp blies der Wind so stark, dass uns die Zähne vom Staub knirschten. Unbeirrt fuhren wir weiter den Berg hinauf. Unterwegs entdeckten wir heisse Quellen, welche nach Schwefel stanken. Kurz darauf ein Schild, welches uns über einen schmalen holprigen Weg zu einem ausgebauten Schlamloch und einer Dampfhöle führte.
Schnell umziehen und rein ins Schlamassel!
Bei jedem Schritt verbrannte man sich fast die Füsse, denn je tiefer man einsinkt, desto heisser wurde es.
Narürlich machte es Spass sich im Schlamm zu wälzen, das abduschen mit eisig kaltem Wasser war jedoch nur was für hartgesottene. Ausserdem kann das Wetter in den Anden - und speziell über 2000m - schnell umschlagen. Und so kam es auch.

Am nächsten Morgen hatten wir eine weisse Bescherung, was den Aufstieg zur Hauptsrasse etwas prekär machte, aber unser Moby meisterte das Hindernis im 4x4 Modus, mit seinen 6 Rädern und trotz den 6 Tonnen mit Leichtigkeit.
Bei der Abfahrt vom Vulkan begegneten wir mehreren Autos die sich nur kaum bewegten oder im Graben feststeckten - leider haben wir davon keine Beweisfotos...





Eingegraben

Der Kälte überdrüssig fuhren wir über schwach frequentierte, nicht befestigte Strassen ins warme Tal und das Thermometer kletterte von 0 auf 30 Grad.
Wir folgten dem Flussbett des Rio Grande Richtung Norden, bis wir in der Nähe von La Pasarela eine geeignete Stelle für unser Nachtlager gefunden hatten. Voller Enthusiasmus stiessen wir ins Flussbett vor bis unser Vehikel unter dem eingetrockneten sandigem Schlamm einbrach und wir uns weder vorwärts noch rückwärts bewegen konnten.
Zum Glück hatten wir eine Schaufel dabei. Flow, der Mireille ins Verderben gelotst hatte, liess seine Muckies spielen bis er Blasen an den Händen hatte und er nach geschicktem rückwärts - vorwärts manövrieren Moby aus seiner misslichen Lage befreite.
In dieser Zeit sammelte Ex-Pfadfinderin Mireille Feuerholz ein und es dauerte nicht lange bis sie ein schönes Lagerfeuer entfacht hatte.
Kurz darauf erhielten wir Besuch von einem echten Gaucho mit seinem Pferd und zwei Hunden. Nachdem er 8 Stunden geritten war um seine verschwundenen Pferde zu suchen, welche in der spärlichen Vegetation kaum Futter fanden, war er sehr dankbar mit uns ein kühles Bier zu teilen. Wir luden ihn ein zum Nachtessen, wo unser neue Grill zum Einsatz kam. Obwohl der Gaucho nicht besonders redselig war und wir seinen Dialekt nur schwer verstanden, löcherte ihn Mireille so lange mit Fragen, bis er auch was von sich erzählte. Satt und müde bedankten wir uns für die klare Nacht fern ab von Zivlisation und Rucksacktouristen.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen